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Das Copyright für alle Texte und Fotos
liegt bei Diethelm Kaminski

November 2006


Foto: Diethelm Kaminski, Mostar / Bosnien-Herzegowina

Goldreserven

Der Herbst streckt seine Hände aus,
um seinen Reichtum zu verteilen.
Er wirft das Gold zum Fenster raus
und kann die Armut doch nicht heilen.
 


Foto: Diethelm Kaminski

Altersvorsorge

Ich pfeife auf den Mundgeruch
und darauf was die Leute denken.
Knoblauch und Zwiebeln und ein gutes Buch
soll´n mir ein langes Leben schenken.
 


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Kirchenbesitz

So schützt die Kirche den Besitz:
Mit Eisengittern, möglichst spitz.
Vertrauen scheint ihr völlig fremd.
Sie nimmt uns noch das letzte Hemd.
 


Foto: Rena Kaminski, Guatemala

Teppichhändler

Die Muster sind auf Dauer sehr ermüdend.
Einschläfernd wirken sie auf das Gemüt.
Den Kopf in beide Arme schmiegend,
der Teppichhändler in das Reich der Träume flieht.
 


Foto: Rena Kaminski, Ligurien / Italien

Nach durchzechter Nacht

Nach wilden nächtelangen Feten,
morgens auf den Balkon hinauszutreten,
die frische Salzluft einzusaugen:
welch eine Wohltat für die müden Augen.
 


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Turm zu Babel

Den Turm zu Babel kannst du dir in Köln besehen.
Danach wirst du die Kölner gar nicht mehr verstehen.
Der Sprachverwirrung sind zum Opfer sie gefallen:
Du hörst sie klüngeln, schunkeln oder lallen.
 


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Kleiner Fisch

In der Bar zum dicken Wal
traf ich Frauen ohne Zahl.
Jetzt, da meine Taschen leer,
will auch keine Frau mich mehr.
 


Foto: Rena Kaminski, Belize

Ehevorbereitung

Der Hund liegt auf bequemen Matten,
das Baby auf den harten Dielen.
Die Mädchen abzuhärten für die Gatten,
gehört zu den Erziehungszielen.
 


Foto: Rena Kaminski, Ligurien / Italien

Waschtag

Schmutzige Wäsche wird gewaschen.
Den Klatschweibern schlüpft niemand durch die Maschen.
Die Fenster sperren weit die Klappen auf.
Intimsphäre? Sie pfeifen drauf.
 


Foto: Rena Kaminski, Mexiko

Weltenbrand

Den Himmelsbränden ausgeliefert,
duckt sich das Meer, die Welt erschauert.
Der Anblick, der das Schauspiel liefert,
kaum eine halbe Stunde dauert.

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