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In nur vier Zeilen was zu sagen,
erscheint zwar leicht, doch ist es schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen;
die meisten Dichter brauchen mehr ...
Heinz Erhard

Am 1. jedes Monats erscheinen hier zwei neue Fotos
und die eingesandten Vierzeiler des vorherigen Monats.
Bitte maximal zwei Texte pro Foto einsenden.

Gereimte Vierzeiler
ARCHIV
zu folgenden Fotos:
 

01.12.2011 – 11.12.2012

Foto 130
01.12.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

VIERZEILER EINTRAGEN

Erhaltet die Weihnachtsgans

Ein  Koch die Weihnachtsgänse brät,
der andre Spenden sammeln geht:
„Gänse müssen würdig  leben.
Drum solltet ihr großzügig geben.“
Diethelm Kaminski
 

Weihnachtsfreuden

Sahne, Ente, fettes Schwein,
mehr noch Leute, schenkt nur ein.
Der Magen dehnt sich, der Blutdruck steigt rasant.
Zum Fest frisst sich das Volk um den Verstand.
Martina Sylvia Khamphasith

Foto 129
01.12.2011


Foto: Rena Kaminski, Kroatien

Mauerläufer

Die Schafe wollten uns beweisen,
wie tapfer sie auf Steinen reisen.
Ihr Leben wurde schnell verkürzt:
Die Mauern sind gleich eingestürzt.
Diethelm Kaminski
 

Mauerfall

Die Schafe auf der Mauer liefen
als nachts wir fest und tief noch schliefen.
Am Morgen, als wir aufgewacht,
war die Mauer schon zu Fall gebracht.
Martina Sylvia Khamphasith

Foto 128
01.11.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Cadiz / Spanien

Alternative

Mürrisch gucken die Makrelen:
Müsst ihr uns so grässlich quälen?
Lasst uns lieber wieder frei.
Ernährt euch von Kartoffelbrei.
Diethelm Kaminski
 

Fischaugen

Sieh nur, wie die Viecher gucken!
Sie schauen mich so hilflos an.
Ich dreh mich weg, sonst müsst‘ ich spucken,
weil ich ihr Schicksal doch nicht ändern kann.
Martina Sylvia Khamphasith
 

In unsern Leibern bleibt gefroren
der schnelle Schwung durchs blaue Meer
Das alles haben wir verloren.
Der Rest ist euer – bitte sehr!
René Possél
 

"Wer Filets bringt, wird manchem etwas bringen!"
So oder ähnlich lautet doch der Spruch.
Von altem Fisch lässt sich nichts Schönes singen:
man sagt, an seinem Kopf beginne der Geruch.
Lothar Schwarz

Foto 127
01.11.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Cadiz / Spanien

Baby-Chaos

Unordnung in der Kinderstube.
Babys zum Trocknen ausgelegt.
Fast wie in einer Mördergrube.
Zeit, dass ein frischer Wind hier weht.
Diethelm Kaminski
 

Beispielgebend

Die Puppenmutti hatte sich verdrückt,
ließ ihre Babys einfach stehn.
Indes sie sich vorm Spiegel schmückt –
So hat’s im Fernsehen sie gesehn.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Ihr Paare, solltet ihr dies Bild beäugen –
die Strampler, Mützchen, rosa und auch blau –
dann fühlt euch angeregt zum  Kinderzeugen.
Denkt an die Rente! Mehret Euch! Seid schlau.
René Possél

Was für ein wohlbestücktes Angebot
in baby-bleu und gelb und rosarot,
in allen Größen auch und Altersstufen.
Ich mein', ich hör' sie "Mama! Mama!" rufen!
Lothar Schwarz
 

Foto 126
01.10.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Berlin

Regierungswechsel

Ein Großevent in Adelskreisen,
zu dem zahllose Gäste reisen.
Das Hochzeitspärchen strahlt vor Glück:
Jetzt leiten wir die Schweinerepublik.
Diethelm Kaminski
 

Schweinelogik

Träger goldner Kronen
werden immer mächtig sein.
Egal, wo sie auch wohnen,
egal, ob Mensch ob Schwein
Martina Sylvia Khamphasith
 

Komm, lass uns dieses Hochzeitsfest genießen!
Das Eheleben sei uns Schweinerei!
Wolln Sekt in unsre roten Rüssel gießen
vergessen, wer hier Sau und Keiler sei ...
René Possél
 

Mit gold'nen Flügeln, gold'nen Krönchen
bezaubern diese Schweine-Schönchen
sich gegenseitig, wie es scheint,
im blinden Schmatze-Kuss vereint.
Lothar Schwarz

Foto 125
01.10.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Berlin

Meine Schuhe

Really, I love my shoes,
viel schöner noch als Winnetous.
Ich stopf sie aus mit buntem Laub.
Das hält sie frei von Dreck und Staub.
Diethelm Kaminski
 

Gegenwerbung

Ich liebe meine alten Schuh',
und geb' sie niemals wieder her.
Ich steh mit ihnen auf du und du,
und kaufe keine neuen mehr.
Martina Sylvia Khamphasith
 

"I love my shoes!"
Nur Werbe-Schmus:
Herz groß, das Preisschild klein –
fällt da die Kundin rein?
Lothar Schwarz

Foto 124
01.09.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Schlechtwetteropfer

Der Rasen ist ein einz´ger Sumpf.
Ein Gärtner ist mit Stiel und Stumpf,
kurz in Gedanken nur versunken,
in diesem eben grad ertrunken.
Diethelm Kaminski
 

Verschwunden

Auf dem Rasen, in der Mitte
klafft ein großes Wasserloch.
Wo gegen jede Landessitte
der Sommer sich darin verkroch.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Gewitterregen nässt das Gras.
Im warmen Haus denk ich mir was:
Ich falte Schiffchen, trinke Tee
und freu mich auf den neuen See.
Esther Kaefer
 

Sie ging durchs Feld mit festem Schritt
und sah zum blauen Äther,
bis sie in dieses Sumpfloch glitt –
man fand sie erst viel später.
Lothar Schwarz

Foto 123
01.09.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Berlin

Schilderrodung

Die Straßenreinigung hat viel gebracht:
Die meisten Schilder wurden abgemacht.
Wie flüssig der Verkehr auf einmal fließt:
Kein neuer Schilderwald so bald hier sprießt.
Diethelm Kaminski
 

Rätsel

Ich steh' vor einer Schilderwand
ganz und gar verwirrt.
Bin durch die ganze Stadt gerannt
und hab mich immer mehr verirrt.
Martina Sylvia Khamphasith

Wie seltsam wirken Schilder, die aus dem Verkehr
der Menschen jäh entlassen, abseits stehen...
Berührt das Fallen aus dem Nutzen uns so sehr,
weil wir darin das Schicksal auch der Menschen sehen?!
René Possél

Der Schild(er)-Bürger denkt sich: "Halt,
hier ist kein lang' Verweilen!
Da sitzt doch wer im Stangenwald,
um Knöllchen zu verteilen!"
Lothar Schwarz
 

Foto 122
01.06.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Der Abgrund

Erwacht ist er im Hospital.
In der Erinnerung klafft eine Lücke.
Er sieht sich nur von Mal zu Mal
auf einer endlos langen Brücke.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Entschuldigung

Auf der Brücke angelangt,
tat ich einen Schritt zu viel,
weshalb in den Rhein ich fiel
und an Schnupfen bin erkrankt.
Diethelm Kaminski
 

Vergesst nicht, wenn Ihr aufwärts steigt,
dass irgendwann der Weg sich neigt!
Wer weiß, dass es ein Ende hat,
fällt nicht so tief, ist nicht so platt!
Lothar Schwarz

Foto 121
01.06.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Falsche Rücksichtnahme

„So niedlich, zart und filigran,
und du willst ihn brutal erschlagen?“
„Macht er sich an dein Blut erst ran,
wirst du etwas ganz anderes sagen.“
Diethelm Kaminski
 

Die Kraft der Schwachen

Kein Auge hat er zugetan die ganze Nacht,
denn ein Moskito hat ihn um den Schlaf gebracht.
Erschlagen wollte er ihn an der Wand.
Die Mücke lebt, doch er brach sich die Hand.
Martina Sylvia Khamphasith

Dem armen Daddy Longlegs
wird großes Unrecht oft getan.
Nach Nektar ist er unterwegs,
rührt keines Menschen Blut je an ...
Kasina Zürn-Renger
 

Foto 120
01.05.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Abgewickelt

So mancher wird jäh abgewickelt.
Ein unbrauchbar gewordener Schlauch.
Das Opfer fühlt sich wie zerstückelt,
denn ohne ihn geht´s fortan auch.
Diethelm Kaminski
 

Abgewickelt

So wie diesem Gartenschlauch
geht es manchen Menschen auch.
Sogar komplette Staaten
wickelt ab man heut auf Raten
Martina Sylvia Khamphasith
 

Langeweile

Ein Sender, zur Geschäftsverbreitung
der Langeweile, in Bild und Ton,
kriegt hier 'ne neue, lange Leitung -
man kann nur sagen: Das passt ja schon!
René Possél
 

Ich Alter sage jedem Jungen:
"Des Lebens Wege sind verschlungen;
drum klag' nicht gleich, 'Verdammter Mist!',
wenn Du 'mal von der Rolle bist!"
Lothar Schwarz
 

Foto 119
01.05.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Vergebliches Bemühen

Zum ewigen Lichte zu gelangen
wird Menschen nie gelingen.
Sie müssten, um es einzufangen,
aus ihrem ird´schen Kerker springen.
Diethelm Kaminski
 

Der Traum

Schon Ikarus musst‘ es erfahren,
der Sonne Nähe birgt Gefahren.
Doch hört der Mensch nicht auf zu träumen,
denn sonst säß‘ er heute noch auf Bäumen
Martina Sylvia Khamphasith
 

Der Mensch greift gerne nach den Sternen
im Missverständnis ihrer Fernen.
Solch' Streben aber birgt Gefahr:
er sieht das Gute nicht, das nah!
Lothar Schwarz

Foto 118
01.04.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Stilfrage

Ich habe dunkel das Gefühl:
Das ist der falsche Kettenstil.
Was hat der Schmuck an unseren Ohren
und um die Barthaare verloren?
Diethelm Kaminski
 

Öko-Ostern

Der Osterhase hier im Land
hat den Trend der Zeit erkannt.
Eingehüllt in grüne Schleier
verteilt er nur noch Bio-Eier.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Zwei Hasen sieht man hier bekränzt
im Fenster, das zur Schau erglänzt;
der eine grün, der andre weiß:
für Hässlichkeit gibt's diesen Preis!
Lothar Schwarz
 

Im Osterrausch auf Shopping-wegen
Gar viele Käufer sind verlegen...
Um selbst dem Schmuckwahn zu verfallen
Lass' ich gern die Korken knallen!! ;-))
Jürgen Stengler
 

Giftgrün und weiß wie Elfenbein
steht stumm dies Hasenpaar.
Das Tier, mag es auch Mode sein,
ist nur noch Accessoir ...
René Possél
 

Foto 117
01.04.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Vientiane

Serviceparadies

Wir sind Meister im Kopieren,
liefre uns nur die Ideen!
Wir lassen sie dann zirkulieren,
da kann gar nichts schief bei gehen.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Schnelligkeitsrekord

Er hatte selber nichts im Kopp.
Doch wozu gibt´s nen Copy-Shop?
In weniger als einem Tag
die Doktorarbeit vor ihm lag.
Diethelm Kaminski
 

Dereinst gab's allerhand zu tun
hier, wo sonst die Ideen ruh'n –
seit Guttenberg zu Fall gebracht,
hat man den Laden dicht gemacht.
Lothar Schwarz

Foto 116
01.04.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Lichterscheinung

Ein höchst seltsames  Phänomen
sah deutlich ich am Himmel stehn.
Ein Farbenspiel, ein langer Schweif …
Bis heute ich´s noch nicht begreif.
Diethelm Kaminski
 

Die Erleuchtung

Ein Licht ist mir heut aufgegangen,
direkt vor meinem Fenster!
Da bin ich schnell hinausgegangen:
Weg waren die Gespenster.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Als hätte Picasso nur
auf dem Himmel den Pinsel zerdrückt...
So ist ungewollt der Natur
ein abstraktes Gemälde geglückt.
René Possél
 

Foto 115
01.03.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Herdenprinzip

Die Kirche setzt ein klares Zeichen.
Lämmer lässt sie in Herden schleichen,
die Köpfe demütig gesenkt.
Das Individuum wird kaltblütig ertränkt.
Diethelm Kaminski
 

Mitläufer

Schafe folgen immer Schafen,
denn denken fällt ihnen schwer
Doch nachts können sie gut schlafen,
denn ihre Köpfe sind angenehm leer.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Wer solche Lämmer weidet hier,
der hat für Vielfalt kein Gespür.
Zwar sagt dies "bäh!" und jenes "mäh!",
doch reicht das nicht für ein Porträt!
Lothar Schwarz

Foto 114
01.02.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Vientiane

Kanonenkugelbaum

So nah liegen hinieden
beieinander Krieg und Frieden.
Kanonenkugeln und Blüten,
Schönheit und Banditen.
Diethelm Kaminski
 

Eine Blüte wollte er pflücken,
um seine Geliebte zu entzücken.
Da fiel eine Kugel auf ihn herab,
Blüten zieren nun sein Grab.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Foto 113
01.02.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Großreinemachen

Heute wird die Straße abgewaschen
von Kippen, Hundekot und Flaschen.
Kaum ist das Wasser wieder weg,
sammelt sich hier noch viel mehr Dreck.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Ausgebrochen

Der Rhein fühlt  sich zu eingeengt
durch Gitter und Barrieren,
weshalb er mehr nach außen drängt.
Er wird die Altstadt ganz verheeren.
Diethelm Kaminski
 

Foto 112
01.01.2011


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Vientiane

Der Kinderkarren

"Willst du die Gören auf dem Markt verkaufen?"
"Nein, ich hab sie extra sicher nur verstaut,
denn gestern sind mir zwei davongelaufen
ein drittes wurde mir sogar geklaut."
Martina Sylvia Khamphasith
 

Erziehungsmaßnahmen

Die Kinder laufen euch davon?
Steckt sie in einen Pappkarton.
Wenn dann noch Ärger macht das Pack,
sperrt sie in einen Jutesack.
Diethelm Kaminski
 

Die Feiertagsstimmung beginnt zu verblassen,
ernüchtert betrachtet man „Soll“ und „Haben“.
Wie gut, dass sie sich noch umtauschen lassen,
die letztjährigen Weihnachtsgaben!
Thomas Sabinarz

Foto 111
01.01.2011


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Telefon

In der öden Winterlandschaft
endlich eine Sprechkabine.
Von der buckligen Verwandtschaft
meldet sich nicht eine Trine.
Diethelm Kaminski
 

Hilfe!

Mein Wagen ist fest eingefroren,
aus meinem Handy kommt kein Ton.
Ich stehe vor der Zelle wie verloren,
denn ohne Karte funzt kein Telefon.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Gefahren des Glatteises

Ein Sturz im Wald, der Kopf nimmt Schaden,
da phantasiere ich auch schon,
erscheint doch inmitten von Nebelschwaden
ein Dinosaurier der Telekommunikation!
Thomas Sabinarz

Archiv
 

01.01.2010 - 31.12.2010
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