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liegt bei den jeweiligen Autoren bzw. Fotografen

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In nur vier Zeilen was zu sagen,
erscheint zwar leicht, doch ist es schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen;
die meisten Dichter brauchen mehr ...
Heinz Erhard

Monatlich erscheinen hier zwei neue Fotos.

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gereimte Vierzeiler
zu folgenden Fotos:

01.01.2009 – 01.12.2009

Hinweis:
Die Auswahl der eingesendeten Gedichte
erfolgt durch gemeinsame Entscheidung der beiden HP-Betreiber.
Individuelle Begründungen für eine Nichtaufnahme der Einsendung sind
aus Zeitgründen leider nicht möglich.

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Foto 90
01.12.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Ausgefallen

Rollt den Teppich wieder ein.
Der Weihnachtsmann hat abgesagt.
"In diesem Krisenjahre gibt es kein
Geld für Geschenke", hat er mir geklagt.
Diethelm Kaminski
 

Enttäuscht

Schon immer war mein größter Wunsch,
dass man den roten Teppich vor mir ausbreite.
Und jetzt? Jetzt zieh ich einen Flunsch,
weil keiner schaut, wenn ich drauf schreite.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Ruhm von gestern

Der rote Teppich scheint schon alt!
Noch gestern war der Jubel groß ...
Doch Ruhm und Glamour enden halt.
Was bleibt, ist die Erinn'rung bloß.
René Possél
 

Es klickt, es blitzt, es wird auch grob.
Am roten Teppich regiert der Mob.
Der eine Teil sonnt sich im Glanze.
Der andere gafft und sieht das Ganze.
Ralf Bröker

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Foto 89
01.12.2009


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Vientiane, Laos

Treuer Weggefährte

Mit einem solchen flotten Besen
ich Jahr für Jahr zum Hexentanzplatz reise.
Bis jetzt bin ich immer dort gewesen,
trotz gestiegener Besenpreise
Martina Sylvia Khamphasith
 

Wahre Liebe

Meine Freundin? Ein besonderes Wesen.
Sie reitet auf ´nem Reisigbesen,
Ich lauf zu Fuß ihr hinterher.
Und das im dichtesten Verkehr.
Diethelm Kaminski
 

Das Wesen der Besen

In des Marktes bunter Ecke
stehen Besen zu dem Zwecke,
dass der Mensch den Staub besiege –
oder nächtens darauf fliege…
René Possél

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Foto 88
01.11.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Bad Münstereifel

Mann in der Tonne

Diogenes, der Philosoph,
soll in dieser Tonne hausen.
Was sagen Sie? Er hält nicht Hof?
Dann lass das Interview ich sausen.
Diethelm Kaminski
 

Vorrat

„Ich lagre meinen besten Wein
in dieser edlen Tonne.
Gern schenk ich mir ein Gläschen ein“,
gestand die alte Nonne.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Überfüllt

Schon bessre Tage sah dies Fass,
war einst gefüllt mit edlem Nass,
wie jener, der es voll erwarb –
und, überfüllt, schon bald verstarb.
Theo Schmich

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Foto 87
01.11.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Bad Münstereifel

Flexibel

Knut wurde in Berlin geboren,
jetzt ist er auf Tournee.
Bisher hat er noch nie gefroren,
er fühlt sich wohl auch ohne Schnee.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Sonderwunsch

"Was bitteschön, ist Ihr Begehr?",
fragt die Bedienung den Herrn Bär.
"Ich hätte gerne eine Robbe, bitte roh."
"Mein Herr, wir sind hier nicht in Tokyo."
Diethelm Kaminski
 

Pensioniert

Bin pensioniert, ich alter Bär,
ach, wenn ich doch auf meinem Eisberg wär.
Da gäbs für mich genug zu fressen –
ich würd´ es ohne Salz und Karte essen.
Theo Schmich
 

Verwechslung

Herr Ober, eine Prise Schnee
ordert Eisbär Fridolin.
Der Ober schaut erstaunt auf ihn.
Mein Herr, dies ist ein Eiscafé!
Herbert von Scheven
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Foto 86
01.10.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

In Teufels Küche

Mal nicht den Teufel an die Wand,
der Spruch ist jedem wohlbekannt,
Hier hängt sich einer Satan vor die Tür,
wer weiß, was ihm noch blüht dafür.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Erzürnt

Vor Zorn ist rot er im Gesicht.
Die Haare stehen ihm zu Berge.
Erzürne deinen Hausgeist nicht.
Sei nett zu deinem Gartenzwerge.
Diethelm Kaminski

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Foto 85
01.10.2009


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Erfurt

Schildkröten

Ob auf dem Land, ob tief im Meer,
Stets haben sie’s bequem geschafft.
Wer langsam geht, erreicht viel mehr,
bleibt schön gesund und strotzt vor Kraft.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Wüstenkrieg

Stecken blieben die Kolonnen
der Tanks im tiefen Wüstensand.
Der Krieg ist zwar noch nicht gewonnen,
doch neue Hoffnung keimt im Land.
Diethelm Kaminski
 

Versteinerung

Man weiß ja, daß Schildkröten ganz langsam gehen -
doch hier ist gar keine Bewegung zu sehen ...
Wird, wer nicht geht, am Ende zu Stein?
Das mag für manche(s) Erklärung sein.
René Possél

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Foto 84
01.09.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Polen

Gehuppt wie gesprungen

Egal, ob jemand schwarz ist oder rot,
auf jeden Fall wird in der Not,
jeder mit jedem gern paktieren,
letztendlich wollen alle nur regieren
Martina Sylvia Khamphasith
 

Zwei Farben

Schwarz droht: Legt euch nicht mit uns an.
Rot warnt: Ihr könntet es schon bald bereuen.
Wir würden keinen Kampf, Mann gegen Mann,
und auch nicht Tod und Teufel scheuen.
Diethelm Kaminski
 

Wenn die alten Fahnen flattern,
geht die Fahrt wohl über'n Fluss.
Die ewig gleichen Enten schnattern.
Der Käpt'n hört's mit Hochgenuss.
Ralf Bröker
 

Ob rot, ob schwarz (und gelb?) sie sind,
man hängt sein Fähnchen in den Wind ...
Zur Frage, ob sie flatterhaft,
die weitre Fahrt erst Klarheit schafft.
René Possél
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Foto 83
01.09.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Falscher Entschluss

Hier hängt ihr Schloss der Verliebten –
den Schlüssel sie alsbald versiebten.
Jetzt bleibt es auf ewig verschlossen
das stimmt sie zunehmend verdrossen.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Weggeschlossen

Die Freiheit ich an diesem Zaun verlor.
Ich ließ mich dazu überreden,
sie hier für immer abzugeben.
Mitglied bin ich nun im Gefangenenchor.
Diethelm Kaminski
 

Ich klau mir ein Schloss,
vielleicht auch ein Pärchen.
Dann verkett' ich mein Ross,
ganz fix bei den Lärchen.
Ralf Bröker

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Foto 82
01.06.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Ückeritz / Usedom

Zu viel des Guten

Sie trafen sich zum Kurkonzert
auf einem hohen Ast.
Doch haben sie zu laut geplärrt
und sitzen nun im Käfigknast.
Diethelm Kaminski
 

Vogelfrieden

Schwarze, Weiße, Braune
sitzen auf dem selben Ast.
Sie singen in bester Laune
und machen gemeinsam Rast.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Dies Vogeltrio kommt mir vor
wie'n multikultureller Chor:
Ob schwarz, blau, grau – man kräht den Song
nach seiner eigenen Facon ...
René Possél
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Foto 81
01.06.2009


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Bremen

Fluchtgedanken

Der Esel steht am Lattenzaun
und träumt davon, bald abzuhaun.
Doch schiebt er's immer wieder auf,
so nimmt das Leben seinen Lauf.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Eselsehnsucht

Sehnsüchtig blickt er übern Zaun,
er träumt von Freiheit und von Weite.
Den Menschen darf man nicht vertraun,
nicht hier, nicht gestern und nicht heute.
Diethelm Kaminski
 

Was wohl die Esel denken,
wenn sie die Blicke lenken
auf Menschen hinterm Zaun,
die auf die Esel schaun ...?!
René Possél

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Foto 80
01.05.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Denkzettel

Die Erde liegt in unsren Händen.
Spielt nicht achtlos mit ihr Ball.
Natur wird gegen euch sich wenden,
Hochmut kommt stets vor dem Fall.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Appell

Es liegt in eurer aller Hände,
ob unsre Erde wird gerettet.
Wenn ihr sie nur mit Füßen tretet,
beschleunigt ihr das nahe Ende.
Diethelm Kaminski
 

Behandlung

Es steht naiv gemalt an Wänden:
Die Erde ist in unsern Händen.
Doch muß das Bild bewußt sich wandeln:
Wir sollten besser sie behandeln.
René Possél
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Foto 79
01.05.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Skulpturenpark / Köln

Vogelbad

Ein Vogelbad mit allem Drum und Dran,
mit Sprungbrettern und Wettkampfbahnen.
Doch ob von Spatz bis Pelikan
Vögel den Zweck des Baus auch ahnen?
Diethelm Kaminski
 

Ausgeschlagen

Ein Spatz fliegt übers Becken
und kackt dabei hinein.
Was Menschen sich so aushecken,
sieht er partout nicht ein.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Kunst

Man fragt sich beim Anblick: Wofür
ein Schwimmbad en miniature?
Die Antwort ist einfach und klar:
Ein Kunstwerk ist das – l'art pour l'art!
René Possél
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Foto 78
01.04.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Skulpturenpark / Köln

Falsche Diät

Das hast du nun von der Diät:
Bist gejoggt von früh bis spät.
Beine hast du wie’n Gerippe,
dem Tod gesprungen von der Schippe.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Liebeserklärung

Glänzend poliert wie Elfenbein.
Ich bin verliebt in deine Knochen.
Verrückt nach dir beim Mondenschein,
bin ich dir nachgekrochen.
Diethelm Kaminski
 

Der Zahnarzt sagt zu dem Skelett:
Die Zähne sind ja wirklich nett.
Nur eines macht mir Unbehagen:
Das Zahnfleisch ist so abgetragen!
Annette Ziegler

Tja, er war schon im Leben ziemlich schlank
und lebte auf großem Fuß – nur:
Jetzt erkannt' ich ihn wieder, weiß und blank,
als beinharte Füße-Skulptur!
René Possél
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Foto 77
01.04.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Skulpturenpark / Köln

Jungfrau im Baum

Eine Jungfrau saß auf einem Baum.
Passantinnen juckte das kaum.
Die Kerle glotzten lange noch.
Die Trauben hingen viel zu hoch.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Unverdaulich

Hoch auf dem Baum die Jungfrau saß.
Mit meinen Augen ich sie aß.
Sie war so jung und auch so fraulich.
Doch leider ziemlich unverdaulich.
Diethelm Kaminski
 

Wunder der Kunst

Wenn eine, die bekleidet kaum,
gehievt auf einen alten Baum,
nichts ist als eine Steinskulptur –
dann ist das Kunst – und wundert nur!
René Possél
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Foto 76
01.03.2009


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Hamburg

C’est la vie

Der große Dichter,
was für ein Wicht er –
Trotz hohem Wissen
wird er beschissen.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Sieg der Taube

Ein großer Schriftsteller? Von wegen.
Vermutlich fehlt ihm eine Schraube:
Kot lässt von einer ordinären Taube
er auf sein Dichterhaupt sich legen.
Diethelm Kaminski
 

dass denker auch ein denkmal kriegen
ist wirklich nobel
doch schafft das denken nicht zu fliegen
wie dieser vogel
René Possél
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Foto 75
01.03.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Burg an der Wupper

Um ein Haar

Wir hatten wieder einmal Schwein.
Verschont wurde das Haus von der Moräne.
Den Garten büßten wir hingegen ein.
Und unsere Hühner, Stücker zehne.
Diethelm Kaminski
 

Illusion

Ich hab ein schmuckes Haus gebaut,
Schneewittchen hat nicht reingeschaut.
Nicht mal die sieben Zwerge
finden zu mir in die Berge.
Martina Sylvia Khamphasith

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Foto 74
01.02.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Madeira

Herz und Kopf

Ich möchte meine Hand dir reichen,
dir über deine Haare streichen,
den Kopf bergen in deinem Schoß.
Doch fürchte ich, du lässt nicht wieder los.
Diethelm Kaminski
 

Betrüger

Du streichelst zärtlich meine Haare?
Da stimmt doch irgendetwas nicht!
Nur Lügen ich aus deinem Mund erfahre.
Führ mich nicht ständig hinters Licht!
Martina Sylvia Khamphasith

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Foto 73
01.02.2009


Foto: Martina Sylvia Khamphasith, Vientiane

Großwaschtag

Schlafend in seinem Bett er lag,
da hält die Alte Großwaschtag.
Grund aufzustehen hat er kaum,
denn die Garderobe hängt am Zaun.
Diethelm Kaminski
 

Steriles Wohnen

Legt die Klamotten ab und eure Taschen,
zieht auch die Unterhosen aus.
Zuerst wird alles durchgewaschen,
sonst kommt mir keiner in das Haus.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Mir kommt das alte Eisentor
heut wie ein Kaufhaus vor ...
Wenn alle Shirts verkauft – ob dann
ich in den Garten kann?!
René Possél
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Foto 72
01.01.2009


Foto: Rena Kaminski, Kolumbien

Männerglück

Täglich saufen sie durch bis zum Morgen,
darauf sind diese Kerle stolz.
Um die Zukunft machen sie sich keine Sorgen,
denn ihre Köppe sind aus hartem Holz.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Männerrunde

Die Männer sitzen steif an leeren Tischen,
als spielten sie mit großem Eifer Skat.
Doch keiner kann von ihnen Karten mischen,
weil er kein Hirn und keine Seele hat.
Diethelm Kaminski
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Foto 71
01.01.2009


Foto: Diethelm Kaminski, Trogir / Kroatien

Katzenrache

Die Katze maunzt, miaut und plärrt:
Wer hat mich wieder ausgesperrt?
Ich werde mich zu rächen wissen
und Frauchen in die Betten pissen.
Diethelm Kaminski
 

Festtagsbraten

Was für herrliche Gerüche
kommen heut aus Nachbars Küche!
Gleich schnapp ich mir zwei leck’re Fische
und sehe zu, dass ich entwische.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Neujahrskater

Auf der Lauer sitzt der Kater
sprungbereit in Richtung Vater,
der von der Silvesternacht
trunken noch nicht aufgewacht.
Lydia Berlin
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