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liegt bei den jeweiligen Autoren bzw. Fotografen

MITMACHEN

In nur vier Zeilen was zu sagen,
erscheint zwar leicht, doch ist es schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen;
die meisten Dichter brauchen mehr ...
Heinz Erhard

Am 1. jedes Monats erscheinen hier zwei neue Fotos
und die eingesandten Vierzeiler des vorherigen Monats.
Bitte maximal zwei Texte pro Foto einsenden.

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gereimte Vierzeiler
zu folgenden Fotos:

Wir wünschen unseren Lesern
ein frohes Weihnachstfest und alles Gute fürs kommende Jahr.

01.12.2010 – 01.01.2011

Hinweis:
Die Auswahl der eingesendeten Gedichte
erfolgt durch gemeinsame Entscheidung der beiden HP-Betreiber.
Individuelle Begründungen für eine Nichtaufnahme der Einsendung sind
aus Zeitgründen leider nicht möglich.

Foto 110
01.12.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

VIERZEILER EINTRAGEN

Hindernisse

Wolken ziehen übers Land,
keinen Vogel sieht man fliegen.
Eine wabernde Nebelwand
bringt den Verkehr zum Erliegen.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Nur Geduld

Der Zug ist vielleicht schon abgefahren,
Oft hindert Nebel seinen Lauf.
Das Leben hält uns gern zum Narren.
Wart geduldig. Dann spring auf.
Diethelm Kaminski

Foto 109
01.12.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

VIERZEILER EINTRAGEN

Abstieg

Ein jäher Abstieg tut arg weh.
Einst superreicher Hotelier,
wollte er immer weiter expandieren.
Jetzt geht er betteln und muss frieren
Diethelm Kaminski
 

Umsonst

Zu Weihnachten ist´s bei uns Brauch,
auch an die Armen kurz zu denken.
Doch dem Bettler mit dem fetten Bauch
werde ich keinen Euro schenken.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Foto 108
01.11.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

VIERZEILER EINTRAGEN

Meisterfoto

Ein Meisterfoto, ohne Frage,
wird diese nackte Ziegelwand.
Mit Sicherheit nicht alle Tage
er ein so tolles Motiv  fand.
Diethelm Kaminski
 

Das Starfoto

Der Fotograf ist ganz entzückt
von seinen seltenen Motiven.
Begeistert er den Auslöser drückt.
Für's Preisgeld fliegt er auf die Malediven.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Ob sie noch mal rausguckt?
Ob sie mich doch noch mal sieht?
Und wenn sie wieder nur rausspuckt?
Und nachher den Vorhang zuzieht?
Wolfgang Rill
 

Paparazzo

Ein Paparazzo auf der Lauer,
versteckt sich hinter einer Mauer.
Und dann, im rechten Augenblick,
drückt er ab und es macht "klick".
Ulrike Hinke
 

Er hat so manche tollen Bilder
von Mensch, Ding, Tier fotografiert.
Ein Akt, ein Stein, ein Bär, ein wilder –
doch was das mit der Wand wohl wird?
René Possél
 

Der Fotograf hier, wie mir schien,
dacht' fälschlich, dieses sei Berlin:
seit vierzig Jahren stets am Ball,
erwartet er den Mauerfall.
Lothar Schwarz
 

Foto 107
01.10.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

VIERZEILER EINTRAGEN

Kontraste

Sein Ego ist so riesengroß,
dass starke Mauern es durchbricht.
Mich, und das ist nun mal mein Los,
mich Schüchterne bemerkt er nicht.
Diethelm Kaminski
 

Mauern

Dicke Mauern, gefertigt aus Stein,
riss so mancher mit bloßen Händen schon ein.
Doch Mauern, die in den Köpfen stecken,
kann selbst mit Gewalt man nicht niederstrecken.
Martina Sylvia Khamphasith
 
 

Foto 106
01.11.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Unvollkommen

Jüngst fand ich das Schlaraffenland
mit Schweinen, Enten und auch Würsten
Doch nichts Gebratenes ich fand.
Nach rohem Fleisch tu ich nicht dürsten.
Diethelm Kaminski
 

Ein Wunder

Die Genetik hat’s vollbracht:
Fleisch wächst nun an Bäumen.
Nicht in den kühnsten Träumen
hätte ich das je gedacht.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Ein fettes Schwein, ein dummes Huhn,
die wollten für die Welt was tun –
wen es nach Altruismus dürstet,
der wird in dieser Welt ver-würstet!
Lothar Schwarz

Foto 105
01.10.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Entengenie

In ihrem Kopf ist nicht nur Entengrütze,
sie ist der Egghead bei den Wassertieren,
Genie sitzt unter ihrer Federmütze.
Soll sie den Faust dir schnatternd rezitieren?
Diethelm Kaminski
 

Rekord

An des Teiches stillem Rande
sitzt die Ente Melanie.
Kein Federvieh im ganzen Lande
denkt so viel nach wie sie.
Martina Sylvia Khamphasith

Foto 104
01.09.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Würzburg

Nachgefüllt

Kracher und Böller sind verschossen,
das Feuerwerk ist längst verglüht,
doch hab ich Pulver nachgegossen,
damit es dich zum Feuer zieht.
Diethelm Kaminski
 

Sommerfeuerwerk

Es hat geknallt, es hat geraucht.
Der Sommer ist nun aufgebraucht.
Wir haben Wärme aufgetankt,
die für den ganzen Winter langt.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Stilleben

Es böllert und kracht,
es jauchzt und lacht.
Dann wird es still.
es bleibt der Müll.
Herbert von Scheven
 

Foto 103
01.09.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Würzburg

Ausbruch

Sie hatten was verbrochen.
Man steckte sie ins Loch.
Dort sind sie rausgekrochen
und leben halbwegs noch.
Diethelm Kaminski
 

Bestrafung

Wer durch jedes Guckloch stiert
und nach fremden Weibern giert,
bleibt mitunter drinnen stecken
und muss dort elendig verrecken.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Peep! Peep!

Das Burgfräulein nimmt grad ein Bad,
was diese Drei verlocket hat;
doch wie verdutzt sind ihre Mienen:
rückseitig hat es Guillotinen!
Lothar Schwarz
 

Foto 102
01.09.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln-Stammheim, Skulptur: Ursula Buchegger, Tübingen
Flugverbot

Die Aschewolke bei den Eichen
will seit Tagen nicht mehr weichen.
Die Flugwacht ist schon alarmiert.
Kein Schmetterling hier mehr passiert.
Diethelm Kaminski
 

Protest

Grauer Himmel, täglich Regen.
Eine bunte Wolke wehrt sich dagegen.
Sie schwebt beschwingt über der Erde,
damit ein jeder fröhlich werde.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Leise fliegt an diesem Morgen
durch die Welt mit ihren Sorgen
ein feines Bündel dünner Späne.
Ist's Engelhaar? Ist's Koboldmähne?
Ralf Bröker
 

Nestflüchter

Ein Vogelnest ist einst geflüchtet
und hat im Park sich eingerichtet.
Die Vögel flogen hinterher
doch fanden sie das Nest nicht mehr
Herbert von Scheven
 

Foto 101
01.06.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln-Stammheim (Skultur von Matthias Lehmann, Dresden)

Fehlkonstruktion

Wer will denn da die Kerle necken
mit dem zu hoch gehängten Pinkelbecken?
Niemals zielen sie hinein –
da geh‘ ich jede Wette ein!
Martina Sylvia Khamphasith
 

Abhilfe

Jetzt müsst ihr euch nicht mehr verstecken,
wenn eine Notdurft euch arg plagt:
An jedem Baum ein Pinkelbecken,
was der Naturschutz sehr beklagt.
Diethelm Kaminski
 

Pisso-artisten

Man ist als Hund und Pinkler ziemlich irritiert:
Hier ist im Park ein Urinal am Baum montiert –
doch viel zu hoch! Es hat, wer also pinkeln muß,
den Bogen raus. Wenn nicht, näßt er des Baumes Fuß!
René Possél
 

Ein Pissoir hing lang alleine
als Kunstwerk in 'nem Buchenhaine.
Doch jüngst zog ein auf einem Eichholzständer
ein Hundehaufenbeutel-Spender.
Ralf Bröker
 

Unterwegs drückt meine Blase,
doch – am Baum – was seh' ich da ?
Keine große Blumenvase,
zum Pinkeln ist das Becken da !
Marcello Granata
 

Foto 100
01.05.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Ich sage nein zu tausend Dingen,
zu Steuer, Staat und den Partein.
Von Komplimenten aber lass ich mich bezwingen,
da fall ich rein auf jeden Schleim.
Diethelm Kaminski
 

Ich sage nein und nochmals nein –
das ist und bleibt Devise!
Arbeit schränkt die Freiheit ein,
ich sonn´ mich lieber auf der Wiese.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Mit kräftigen Farben und voller Talente
bekam dieser Typ überall ein Entree.
Doch heut' kam zu ihm ganz früh die Polente.
Zu gut war getroffen das Selbstprotrait.
Ralf Bröker
 

Ich schreie nein, nein, nein, nein, nein
und Tür um Türe fällt ins Schloss.
Am Ende steh ich ganz allein
und frage mich, was nun denn bloß?
Kasina Zürn-Renger
 

Foto 99
01.05.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Schuhparkplatz

Barfuß zu laufen, ist jetzt wieder in.
Wo stell´ inzwischen ich die Schuhe hin?
An einem Seil werden sie aufgehängt,
solang´s den Läufer zur Natur hin drängt..
Diethelm Kaminski
 

Auslüften

Was für ein schrecklicher Gestank
in diesem vollgestopften Schrank!
Hängt doch die Schuh‘ zum Lüften raus,
dann riecht es besser gleich in eurem Haus.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Erwartungsvoll

Wer barfuß über´s Seil zum Schloss sich quält,
wird mit der Königstochter dann vermählt.
Bisher sind leider alle abgestürzt,
die Königstochter wartet weiter, leicht geschürzt.
Herbert  von Scheven
 

Des Wanderns Lust

Die Schuhe baumeln auf der Leine.
Für ein Regal fehlt wohl das Holz.
Im Hause pflegt, nicht ohne Stolz,
die Mannschaft ihre müden Beine.
Kasina Zürn-Renger
 

Wozu brauch ein Mensch schon Schuhe,
ist der Sommer doch schon da.
Durch die Natur – in aller Ruhe:
Barfußlaufen, wunderbar
Marcello Granata
 

Foto 98
01.04.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Mexiko Stadt

Spritfresser

Dieser Schlitten ist ein echter Hit,
er bietet Platz für einen ganzen Klan.
Doch frisst die Karre zu viel Sprit,
drum fahr' ich lieber mit der Bahn.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Traumauto

Der Scheich von Oman war erbötig.
Er sagt, ich hätt´ ein Auto nötig.
Es bietet Platz für dreißig Frauen,
Kein Mensch kann durch die Scheiben schauen.
Diethelm Kaminski
 

Parkplatzsuche

Der Emir von Belutschistan
fährt mit seinem ganzen Clan
tagelang im Kreis herum
und schaut sich nach ´nem Parkplatz um.
Herbert  von Scheven
 


Foto 97
01.04.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Taxco / Mexiko

Kleiner Irrtum

Ein sorgsam aufgerollter Gartenschlauch.
Doch irre ich mich manchmal auch.
Kein Schlauch – nur eine Pythonschlange.
Aus Stein gehaun, lebt sie besonders lange.
Diethelm Kaminski
 

Lecker

Was für ein prächt'ges Exemplar,
diese meterlange dicke Schlange!
Trotz erheblicher Gefahr
ich sie mir für den Kochtopf fange.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Die Kapperschlange ruht behaglich
im Garten auf dem warmen Gras,
doch weh, du trittst ihr auf die Nas,
dann ist dein Überleben fraglich!
Herbert  von Scheven
 

Symbol der Erkenntnis

Die Schlange schaut mich weise an
und zieht mich so in ihren Bann.
Gut und Böse will sie scheiden,
Einheit bricht, zurück bleibt Leiden.
Kasina Zürn-Renger
 

SCHLANGENSCHICKSAL

Durch Verführung, mit einem Apfel gewürzt,
wurde die Menschheit von der Schlange ins Unglück gestürzt.
Seitdem fürchtet sie Rache, lebt verborgen
im Mittelpunkt engster Kreise und macht sich Sorgen.
Theo Schmich
 


Foto 96
01.03.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Teppichrolle

Eine Teppichrolle aus grünem Samt
hat meine Leidenschaft entflammt.
Vorausgesetzt, dass wir es beide wollen …
Lass sie uns für die Nacht ausrollen.
Diethelm Kaminski
 

Endlich

Der Frühling kriecht in alle Ritzen,
keine Ecke bleibt vor ihm verschont.
Man sieht ihn über Wände flitzen,
auch das Ofenrohr ist schon bewohnt.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Gestern war ich reich wie froh:
Hielt alle aus, ich schwöre!
Heut' bette ich mein Haupt auf Stroh.
Mein' einzig Moos klebt auf 'ner Röhre.
Ralf Bröker
 

Grün ist die Hoffnung, und es stimmt!
Wie nach des Winters tristem Grau
das Moos den kühlen Stein einnimmt,
bestätigt es den Spruch genau.
Herbert  von Scheven
 
 

Foto 95
01.03.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Eulenschläue

In Köln allzeit Weisheit regiert.
Die Eule ist dafür das Zeichen.
Was leider allzu oft passiert:
Sie will aus Holzköpfen nicht weichen.
Diethelm Kaminski
 

Verirrt

Auf den Baum vor meinem Haus
verirrte sich 'ne alte Eule.
Keiner traut sich nachts mehr raus
bei ihrem schreckliche Geheule.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Mein Freund, der ist jetzt in Athen.
Ich neid' es ihm, würd' auch gern geh'n.
Vor seinem Fenster steht 'ne Eule.
Ich ertrag das Gießen, sie mein Geheule.
Ralf Bröker
 

Ortstreue

Vor Jahren noch stand hier ein Wald
der Uhu jagte dort.
Jetzt steht er hier als Holzgestalt
vor´m Wohnblock, doch am selben Ort.
Herbert  von Scheven
 

Schützenfest

Im Park bereit die Eule wie zum Schützenfest,
und ausgestopfte Eulen in Museen.
Was mich an Kaiser Wilhelm denken lässt -
lebendig ist der auch nicht mehr zu sehen.
Theo Schmich
 


Foto 94
01.02.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Zutritt verboten

Die Treppe ist total versifft,
der Schnee nicht weggekehrt.
Den Zugang hat man mir verwehrt.
Dort unten wird bestimmt gekifft!
Martina Sylvia Khamphasith
 

Geheime Anlage

Wohin die steile Treppe führt?
Einer der atomaren Bunker!
Wer hat denn das Gerücht geschürt?
Mein Bruder ist dort Oberfunker!
Diethelm Kaminski
 

Sackgasse

Ich hoff´dass ich im Labyrinth
bald den Weg nach draußen find´.
Im Moment steh ich betroffen
vor einem Ausgang, der nicht offen.
Herbert  von Scheven
 

Der Schnee kommt wie gerufen.
Weil überall er fällt,
drum weißt er auch die Stufen
zur Unterwelt.
René Possél
 


Foto 93
01.02.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Verrückt

Keine Menschenseele
geht bei Schneesturm aus dem Haus.
Nur wirkliche Kamele
treibt es bei diesem Wetter raus.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Im Goldenen Westen

Ein Kamel liebt frische Blätter,
und hier gibt es nichts als Schnee.
Ich werde sicher wieder fetter,
wenn  heim ich in den Osten geh.
Diethelm Kaminski
 

Es hatten zwei Kamele so
gedacht, sie fliehn mal aus dem Zoo.
Doch endete die Reise jäh
zur Winterzeit im tiefen Schnee.
René Possél
 

Dummes Kamel

Über sommerliche Hitze klagen,
Winters stets "Welch Eiseskälte!" sagen,
jammern über das, was man nicht ändern kann –
kein Kamel tut das, nur Menschen dann und wann.
Theo Schmich
 

Wenn draußen Schnee liegt und es friert,
so mancher laut nach Sonne giert.
Das Trampeltier, das macht es richtig:
Mit dickem Fell bleibt es gewichtig.
Ralf Bröker
 

In die deutsche Winterwüste
brachten jüngst im Passgangschritt,
zwei mongolische Kamele
Grüße aus der Gobi mit.
Herbert  von Scheven
 


Foto 92
01.01.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln

Schneemannschicksal

Hallo, kleiner Schneemann,
schau mich nicht so traurig an.
Deine Zeit ist kurz bemessen.
doch werden wir dich nicht vergessen.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Schneemänner

Schneemänner, kugelrund wie Klöße.
verblödet guckend. Ihre Größe
liegt in der Freude, die sie schenken
und Kindern in die Herzen senken.
Diethelm Kaminski
 

Schneemanns Gebet

Vom Himmel hoch, da komm ich her,
fiel zwischen Streusalz und Straßenverkehr.
Sobald jedoch es taut – ich freu mich darauf –
steige ich wieder zum Himmel hinauf.
Theo Schmich
 

Mein weißer Rock ist groß geworden,
weil Kinder- und Erwachs'nenhorden
mich hielten rollend wohl auf Trab.
Doch jetzt –- nehm' ich ab.
Ralf Bröker


Foto 91
01.01.2010


Foto: Diethelm Kaminski, Köln-Kalk

Nie genug

Ich funktioniere wie eine Maschine,
ich stehe ständig unter Druck.
Und dann mahnt täglich noch Malwine:
"Gib dir endlich mal einen Ruck."
Diethelm Kaminski
 

Wachstumsgenerator

Alles muss wachsen, wachsen, wachsen:
schneller und weiter und höher hinaus.
Die Zeit ist uns fortwährend auf den Haxen,
und wer nicht mitwächst, der fliegt raus.
Martina Sylvia Khamphasith
 

Nichts kocht hier über

Ständig wird alles von uns kontrolliert,
was uns nicht passt, wird eliminiert.
Solange wir da sind, kocht hier nichts über –
wir funktionieren und wachen darüber.
Theo Schmich
 

Existenzfrage

Fünf nach zwölf steht schon die Uhr
dreimal Null ist angezeigt.
Wo ist denn der Ausweg nur
haben wir es schon vergeigt?
Herbert  von Scheven
 

Nichts geht mehr, steht in meiner Zeitung.
Nichts geht mehr, sagt auch diese Leitung.
Und doch, wenn ich es recht bedenke,
ist's nur ein Wert, dem ich Beachtung schenke.
Ralf Bröker


Archiv

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16.09.2005 - 14.12.2005

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